Liebe Gehörnte,

in der Regel werdet ihr ausgelacht, weil ihr wie die Hirsche Hörner tragt. Abgesehen vom Ärger, der solch einePierre Mathias Betrachtung bei dem Wild verursacht, kann ich mich nicht freuen, dass ihr derart betrogen werdet. Liebeskummer ist eine Krankheit und keine Bagatelle. Er verursacht Depressionen, psychosomatische Leiden. Enttäuschungen kommen oft zustande, weil die Hoffnungen zu hoch angesetzt waren. Liebe lässt sich kaum bestimmen, denn sie ist nicht unbedingt rational. Ihre Gesetze sind schwer definierbar und auf jeden Fall hat sie mit dem Rationalismus nichts am Hut. Jeder von uns kann davon befallen sein – du und ich – und das in jedem Alter und in jeder Verfassung. Sie bleibt in uns bis zum Tode haften. Wir haben immer wieder Mühe, mit ihr umzugehen, vor allem, wenn sie nicht erwidert wird. Alle Überlegungen stranden in das Nichts und wer sie mathematisch erklären will, stößt auf Blei. Gibt es eine Methode ihr zu entgehen, wenn sie unglücklich ist? Leider nicht! Die Flucht bringt nichts, im Gegenteil, sie verschlimmert den inneren Zustand, eine ständige Quälerei! So schmerzhaft dieser Prozess ist, besser so, als eine reine Passivität, denn mit einer Wüste an Gefühlen kann ich noch weniger anfangen.

Bin ich ein Masochist? Leide ich gerne? Ich meine, dass jemand, der einen Liebeskummer nie erfahren hat, arm dran ist. Wenn ich eine Frau liebe, tue ich das ohne Wenn und Aber, egal wie sie reagiert und ich kann mich aus Gefälligkeit nicht zurückhalten. Aber ich würde auch nie etwas erzwingen wollen, dass nur Verachtung mit sich bringen würde und auch, wenn meine Gefühle nicht erwidert werden, freue ich mich, so etwas erleben zu dürfen. Das ist der Beweis, dass ich noch jung bin und dass mein Herz offen steht. Die Literatur wäre arm dran, wenn es diese Widersprüche nicht gäbe. Die Liebe kann mit der Fähigkeit zum Träumen erklärt werden und das nicht unbedingt mit ihrer Vollendung. Ist es nicht so, dass der Mensch nur mit dem Faktor Hoffnung den Tod begegnen kann? Nicht ohne Grund haben sich Tristan und Isolde ewige Liebe versprochen. Ist das beruhigend? Oder bedrohlich? Wie man es nimmt. Für meinen Teil zerbreche ich mir nicht die Birne mit der Ewigkeit, denn ich möchte den Moment leben und nur das.

Liebe Gehörnte, habt ihr euch keine Gedanken gemacht, wie es mit dem Besitz steht? Ein Mensch besitzt man nicht! Jeder ist frei, so zu leben wie er will. Meine Frau… das Wort „meine“ stört mich dabei, denn ich finde es eine große Ehre, als Mann angenommen zu werden, aber nicht als ein Objekt, dass man in einer Schatulle bewahrt. Da würde ich total durchdrehen und gerade hier entsteht der Liebeskummer. Die Eifersucht ist Gift und macht alles kaputt, es zerreißt Paare und verwandelt die Menschen in Giftschlangen. Nur durch das Besitzdenken wird die Liebe pervertiert, warum? Weil es die Freiheit raubt und total intolerant ist. Eine Frau muss sich frei entscheiden können, ihre Meinung verändern, das Leben aufnehmen, wie sie es fühlt. Und wir Männer? Wir sollten das erkennen, um nicht ewig trauern zu müssen, auch wenn Liebeskummer ein Stoff für die Literatur ist, kann er sehr quälend sein.

//pm

Link zum Thema Liebeskummer:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liebeskummer

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