Liebe Kranke,

was ihr für das Krankenhaus leistet, ist ganz einfach grandios. Ohne eueren Beitrag würden viele Ärzte, viele Schwestern und viele Putzfrauen ohnePierre Mathias Job sein. Als Belohnung wird euch eine Menge von Keimen frei Haus geliefert, die euren Aufenthalt verlängern können. Damit ist für eine Bettauslastung gesorgt und dass einige Patienten dabei hops gehen, ist ein normales Risiko. Das klingt ziemlich zynisch, solange nicht eine nahestehende Person an den Folgen einer Infektion stirbt. Was statistisch als eine relativ niedrige Zahl eingestuft wird, bedeutet dennoch, dass ein paar Tausende das Nachsehen haben. Das ist sehr schmerzhaft, wenn es die Familie oder Freunde betrifft und hier kann man nur mit dem Kopf schütteln, dass so fahrlässig gehandelt wird. Die Patin meiner Tochter hat uns in solche Konditionen verlassen, seitdem kann ich nur fluchen, aber niemand hört mir zu!

Immer mehr Fälle dieser Art werden verschwiegen. Es sind äußerst hartnäckige Viren, die oft nicht mit einem Antibiotikum beseitigt werden können. Seitdem die meisten von uns bei der kleinsten Erkältung starke Medikamente einnehmen, sind viele Keime resistent geworden. In dem Fall, der uns nahe steht, verlief es so. Dazu kommt bei vielen eine latente Immunschwäche. Es stellt sich doch die Frage, ob man unter diesen Umständen, die Krankenhäuser allein schuldig machen soll, wenn tragische Unfälle geschehen? Wäre es nicht vernünftiger, von klein an, den Pillen-Konsum nur auf das notwendigste zu reduzieren? Hier trete ich in eine Wunde, denn die Pharmaindustrie würde vehement dagegen wettern. Es geht ihr vor allem um die Rendite für die Aktionäre, weniger um das Allgemeinwohl, also her mit den Tabletten! Dass das Krankenhaus nicht an dem gleichen Strang zieht, wäre naiv zu glauben, denn es geht vor allem um das Geschäft.

Soll ich vor dem Krankenhaus Angst haben? Ich werden die Meriten des Personals nicht hinunter stufen, aber wenn man es mit einem Massenbetrieb zu tun hat, ist der Patient zwangsläufig anfälliger. Es verläuft im Gesundheitswesen genauso wie beim Mastbetrieb. Die Industrialisierung der Medizin bringt weniger Aufsicht mit sich. Wenn die Zahl der Patienten immer weiter steigt, sind die hygienischen Kontrollen schwer durchzuführen, umso mehr, wenn das Personal abgebaut wird. Es wird eher auf die Quantität als auf die Qualität wert gelegt. Wirtschaftlich gesehen ist es verständlich, aber führt zu einer generellen Vernachlässigung. Wenn Kranke stundenlang in den Gängen warten müssen, kann das nicht als Merkmal des Fortschritts betrachtet werden. Um diese Phänomen zu verringern, müssten kleine Einheiten die großen Fabriken ersetzen. Vom menschlichen Standpunkt her eine gute Sache, ökonomisch eine Häresie und an diesem Beispiel sieht man, dass es nicht unbedingt um die Gesundheit geht. Unter diesen Umständen werden die nosokomiale Infektionen zunehmen und immer mehr Menschen werden darunter leiden und sterben. Wird dieses Sterben einfach so hingenommen? Ich habe das Gefühl, dass es leider so ist, eine Art Fatalität wie ein Erdbeben.

//pm

Link zum Thema Keimen im Krankenhaus:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nosokomiale_Infektion

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