Die Feuilletons beschäftigen sich ebenfalls mit den Übergriffen auf Frauen in der Sylvesternacht. In der FAZ mahnt Kristina Schröder die Auseinandersetzung mit „gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen in muslimischer Kultur“ an. Die TAZ meint dagegen, man solle nicht in erster Linie nach der Herkunft der Täter fragen.
Nach allem, was man bisher weiß, hat eine Gruppe von Kriminellen die chaotische Situation vor dem Hauptbahnhof ausgenutzt, um sich unbehelligt über Dutzende von Opfern herzumachen. Es war offensichtlich eine große Gruppe oder viele kleinere Gruppen, die sich in Köln – und wie wir wissen, auch in Stuttgart und Hamburg – in der Sylvesternacht benommen haben wie Primaten, die jeder Zivilisation eine Absage erteilen.
„Ist das ein Beweis für die ‚Maskulinisierung des öffentlichen Raums‘, die angeblich durch die vielen männlichen Flüchtlinge drohe, die nach Deutschland kommen? Die Polizei beeilte sich in ihren ersten Stellungnahmen, solchen Vorurteilen den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem sie betonte, bei den Tätern habe es sich nicht um Flüchtlinge gehandelt, sondern um polizeibekannte Intensivtäter, die in dieser Nacht offenbar gezielt und als Gruppe aufgetreten seien.“, weiß die TAZ zu berichten.
Warum polizeibekannte „Intensivtäter“ frei herumlaufen und weitere schwere Straftaten begehen können, werden uns Politik und Polizei in den nächsten Tagen sicher noch erklären.
Fakt ist nach dem bisherigen Erkenntnisstand, dass sich in Köln Primaten ausgetobt haben – Inländer und solche mit Migrationshintergrund!
„Sie wurden lange tabuisiert, aber wir müssen uns mit gewaltlegitimierenden Männlichkeitsnormen in muslimischer Kultur auseinandersetzen.“
Die FAZ zitiert Kristina Schröder, die ehemalige Bundesfamilienministerin von der CDU.
„Angst ist tief in der menschlichen Existenz verankert, seit Urzeiten sendet sie Warnsignale und erlaubt, einmal überwunden, Entwicklungssprünge.“
Das steht ebenfalls in der FRANKFURTER ALLGEMEINEN – aber in einem Artikel, der sich dem „Weg in den Angststaat“ gewidmet hat. „Wo unkalkulierbare Gefahren kulminieren, macht sich eine Politik der Angst breit“, schreibt Claus Leggewie:
„Zum Weihnachtsfest wurden in den Vereinigten Staaten so viele Waffen verkauft wie nie zuvor, auch in Sachsen soll das Bedürfnis nach bewaffneter Selbstverteidigung rasant gewachsen sein. Und das, obwohl das Leben auf den Wohlstandsinseln noch nie so sicher war wie heute.“
Die Frauen vom Kölner Hauptbahnhof werden das wohl etwas anders sehen. Es gilt sich mit Aspekten der Inneren Sicherheit und Ordnung zu beschäftigen. Greift erst einmal die „German Angst“ um sich, ist es für vieles wieder einmal zu spät.
Populisten jeglicher Couleur werden den Islamistenterror und die jetzigen Übergriffe wieder einmal zu ihren Zwecken fruchtbar zu machen wissen. Allgemeinplätzchen und markige Worte werden uns dann in dem lauen Sicherheitsgefühl wiegen, der starke Staat sei ja präsent.
Die CDU-Vizevorsitzende Julia Klöckner warnt angesichts der Übergriffe in Köln vor falscher Toleranz im Umgang mit sexueller Gewalt. „Frauenfeindliches Verhalten bleibt frauenfeindliches Verhalten, da ist es mir egal, vom wem es ausgeübt wird“, sagte Klöckner im Interview der WELT. „Da darf auch keine Multikulti-Brille den Blick trüben, nicht bei Übergriffen und nicht bei Vollverschleierung“, so Klöckner.
Man brauche eine stärkere Auseinandersetzung mit muslimischen Männlichkeitsnormen: „Es geht nicht nur um die Legitimierung von Gewalt, sondern um ein oft insgesamt rückwärtsgewandtes, patriachialisches Rollenverständnis, das im Widerspruch zu unserer modernen, liberalen und aufgeklärten Gesellschaft steht.“
Zusammengefasst sei gesagt:
- In Köln wurden nicht Straftaten durch AUSLÄNDER begangen, sondern STRAFTATEN. Die Täter sind zu bestrafen, unabhängig von ihrer Herkunft.
- Täter mit Migrationshintergrund dürfen aus „Multikulti-Aspekten“ nicht bevorzugt werden; zugleich müssen wir uns im Klaren sein, dass es auch inländische Täter gibt.
- Köln hat kein Ausländer-, sondern ein Polizeiproblem. Der Tatort ist voller Kameras. Die Behörden sind offensichtlich nicht willens und/oder in der Lage, die zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen. Bösartig formuliert: einen Lehramtsanwärter auf einer kommunistischen Demonstration hätte man schneller identifiziert. Für alle, die jetzt laut aufschreien sei an die Hooligan-Krawalle in Köln Ende Oktober 2014 erinnert.