Lieber Herr Putin,

was sich in der Ukraine abgespielt hat, kann ihnen nicht genehm sein. Ein Präsident, der ihnen wohl ergeben war, musste seinen Hut nehmen undPierre Mathias fliehen, da er auf seine Landsleute schießen lies. Sie haben sicherlich sein Verhalten verurteilt, aber was heute dort geschieht, kann Ihnen nicht recht sein. Sie haben sicherlich vernommen, dass das Land vor dem Bankrott steht und sich der EU zuwendet, in der Hoffnung seine Wirtschaft zu sanieren. Außerdem stehen Sie vor dem Problem, dass Kiew seine Gasrechnung nicht bezahlen kann. Lieber Herr Putin, sie brauchen nur den Hahn zuzudrehen, um die – aus Ihrer Sicht – Aufsässigen zu besseren Gedanken zu bewegen. Wie es heute aussieht, wird es nicht gelingen, da die Wut und die Emotionen so groß sind, dass keine vernünftige Lösung absehbar ist. Diese Lage ist für alle Parteien mehr als ungesund und es ist nicht auszuschließen, dass es zu Konflikten kommen kann, bei denen es nur Verlierer geben wird.

Ja, ich kann es verstehen! Sie haben den Zusammenbruch der Sowjetunion nicht verkraftet. Der Verlust der baltischen Länder, war schon sehr schmerzhaft. Ihre Mitgliedschaft in der EU noch mehr und jetzt kommt die Ukraine. Sie wurde vor der Perestroika als Kernland der russischen Föderation betrachtet. Und jetzt dieser Flirt mit Brüssel! Sollte diese Republik zu EU stoßen, wäre es für sie strategisch nicht hinnehmbar, ein wenig wie für die USA, als sowjetische Raketen auf Kuba installiert wurden. Ich gebe ihnen recht: das ist Dynamit. Mit Sicherheit eine der gefährlichsten Lage seit dem Ende des kalten Krieges. Ich weiß nicht, ob die westlichen Staatsleute das richtig erfasst haben. Wunden wurden aufgerissen, die Spuren hinterlassen werden. Wenn ich neutral die Lage analysiere, ist mir klar, dass aus ihrer Sicht, nicht anders gehandelt werden kann, als heftig zu protestieren.

Um Dampf abzulassen, sollten sie Gespräche mit der EU führen und ihr klar machen, dass die Ukraine sie finanziell so belasten würde, dass ein wirtschaftlicher Zusammenbruch nicht auszuschließen wäre. Griechenland dagegen, ist nur ein Klacks. Den Staatsleuten klar machen, dass es ein Fass ohne Boden ist. Eine Lösung kann nur gemeinsam gefunden werden sonst ist Pleite angesagt, auch für Russland! Hier ist Realpolitik gefragt, auch von ihnen, Herr Putin! Es könnte die einzigartige Gelegenheit für sie sein, eine Annäherung mit der EU einzuleiten und sie wissen, wie ich auch, dass Westeuropa auf ihre Rohstoffe angewiesen ist und dass im industriellen Bereich engere Kooperationen durchaus möglich sind. Die wirtschaftlichen Beziehungen mit Deutschland sind ein Beweis dafür und wenn sie ein wenig lockerer agieren würden, könnte das nur zu ihren Gunsten sein. Auch ihr Verhalten gegenüber Andersdenkenden sollten Sie korrigieren. Nein, Herr Putin, sie haben nichts zu befürchten, die Macht wird ihnen erhalten bleiben, weil eine Mehrheit ihres Volkes sich nach einer starken Hand sehnt. Ein wenig mehr Toleranz würde ihnen nicht schaden!

//pm

Link zum Thema Ukraine:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine

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