Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr. lebte in Rom ein Mönch namens Dionysius Exiguus. Er sprach mehrere Sprachen und arbeitete als Übersetzer und Lehrer. Zu dieser Zeit war noch der Julianische Kalender in Gebrauch, der von Julius Caesar eingeführt worden war. Dionysius bestimmte, dass die Menschwerdung Christi fortan als Grundlage für die Jahreszählung dienen sollte. Den Jahresbeginn legte man später einheitlich auf den 1. Januar fest und die christliche Zeitrechnung ist noch heute gültig. Aber es gab natürlich auch eine Zeit vor Christi Geburt und diese Zeit wollte man natürlich auch zählen. Hier ergab sich aber ein Problem. Denn Dionysius nannte das erste Jahr der christlichen Epoche das Jahr 1. Eigentlich hätte es das Jahr 0 heißen müssen, aber die Null war hier damals noch nicht bekannt. Sie stammt aus dem dezimalen Zahlensystem. Von Indien gelangte es über Babylonien nach Griechenland und erreichte Italien erst im 13. Jahrhundert (wikipedia.org). In Deutschland wurde es Anfang des 16. Jahrhunderts durch den Mathematiker Adam Ries bekannt. Man benutzte also in Mitteleuropa noch bis ins 12. Jahrhundert hinein die römischen Zahlen und hier gab es nun mal keine Null. Die Null wurde von den Indern und den Maya entdeckt und erst später durch die Araber in Mitteleuropa eingeführt. Also folgt bei der christlichen Zeitrechnung das Jahr 1 nach Christus gleich auf das Jahr 1 vor Christus. Es fehlt somit ein Jahr. Aber trotzdem galt diese Art der Zeitrechnung als Vorgabe. Um astronomische Berechnungen zu erleichtern, gibt es mathematisch sehr wohl ein Jahr 0. Es entspricht hier dem Jahr 1 vor Christus. Das Jahr -1 ist kalendarisch 2 vor Christus und so weiter. Das Jahr 20 v. Chr. entspricht in der astronomischen Zeitrechnung dem Jahr -19. Das Jahr 20 n. Chr. ist das astronomische Jahr 20. Somit ergibt sich ein Alter von 39 Jahren – sowohl nach der astronomischen als auch der christlichen Zeitrechnung (pm-wissen.de). Es gibt noch andere Kulturen,, die (zusätzlich) einen anderen Kalender benutzen. Der islamische Kalender, der in einigen islamischen Ländern neben dem Gregorianischen Kalender verwendet wird, ist ein reiner Mondkalender. Das heißt, dass ein neuer Monat immer dann beginnt, wenn der Mond nach Neumond wiedersichtbar wird. Die Zeitrechnung beginnt nicht, wie bei uns Christen, mit der Geburt Jesu, sondern mit der „Hidschra“ – das ist die Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina und die Ankunft in der Moschee von Qubâ. Das Jahr 2023 entspricht nach islamischer Zeitrechnung dem Jahr 1444/ 45.
Der jüdische Kalender – als weiteres Beispiel – ist ein Lunisolarkalender: Er richtet seine Monate nach den Mondphasen, es werden jedoch Schaltjahre eingefügt, um sich dem Sonnenjahr anzupassen. Den Beginn des jüdischen Kalenders legte man auf den Zeitpunkt der biblischen Schöpfung der Welt – laut seinen Berechnungen das Jahr 3761 vor Christus – fest. Das Jahr 2023 ist nach jüdischer Zeitrechnung also bereits das Jahr 5783/ 84.
Es gibt noch viele Beispiele. Sei es, wie es sei …
Uns allen sei ein frohes, friedliches und gesundes neues Jahr gewünscht! Happy New Year!