Etwa 70 Prozent der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Doch heute schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere hunderttausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton. Drei Viertel des Mülls im Meer besteht aus Plastik, konkret gelangen jedes Jahr 4,8 – 12,7 Millionen Tonnen Plastik (wwf.de, 15.01.2020) in die Meere. Dieses Plastik ist ein ständig wachsendes Problem und kostet jedes Jahr zehntausende Tiere das Leben. Denn bis zur völligen Zersetzung von Plastik können mehrere Hundert bis Tausende
an Jahren vergehen. Bis dahin zerfällt es lediglich in immer kleinere Partikel. Diese kleinen, festen und wasserunlöslichen Plastikpartikel unter 5 mm Größe werden Mikroplastik genannt. Wenn wir heute barfuß einen Strand entlang laufen, haben wir neben den Sandkörnern meist auch viele feine Mikroplastikpartikel unter den Füßen. Nicht nur physische Gefahren lauern. Bei den Zersetzungsprozessen werden gefährliche Inhaltsstoffe wie Bisphenol A, Phtalate oder Flammschutzmittel freigesetzt, die sich in der Nahrungskette anreichern und nachhaltig das Erbgut und den Hormonhaushalt mariner Lebewesen beeinflussen können. Auch sind in der Langzeitfolge schädliche Auswirkungen auf den Menschen (nabu.de) nicht auszuschließen. Eine der größten Umweltkatastrophen unserer Zeit: Im Pazifik wird ein Gebiet aus Plastikmüll untersucht, das größer ist als Indien. Strömungen halten die gigantische Müllmenge fest. Der „siebte Kontinent“ liegt im Pazifischen Ozean. Das gigantische Gebiet ist noch
weitgehend unerforscht. Und es besteht ausschließlich aus Müll. Vor allem aus Plastikabfällen, die von den Küsten und aus Flüssen in die Gewässer zwischen Kalifornien und Hawaii getrieben werden. Ein riesiger Wirbel hält den Müll dort fest. Der französische Forscher Patrick Deixonne war während einer Rudertour im Jahr 2009 auf die Abfall-Anhäufung in Pazifik gestoßen.

Was geht hier ab?! Die Recyclinglüge? Nicht nur hinsichtlich der Quote des Recyclings wird geschummelt. Unsere Politiker ergehen sich auch gerne in Wortspielereien. So wird statt Recycling” gerne das Wort Wiederverwertung” genutzt. Der Bürgerschaft fällt es oft gar nicht auf, denkt man doch, der Lokalpolitiker wolle nur ein deutsches Wort statt des Englischen nutzen. Weit gefehlt! Der Wahnsinn hat Methode. Eine Wiederverwertung kann auch Verbrennung bedeuten, bei der ein kleiner Anteil Strom und eine ordentliche Menge an Fernwärme produziert und in den Kreislauf eingespeist werden kann. Die Menge an Strom ist allerdings gering. Und auch der Weiterverkauf an sogenannte Drittverwerter im Ausland gilt immer noch als Wiederverwertung – ob legal oder nicht. So gelangt deutscher Müll an tropische Strände in fernen Ländern, in denen er in den allermeisten Fällen auf illegalen Deponien am Rande verarmter Siedlungen abgelagert wird. Wir ersaufen im Dreck, mit uns die Tiere, Pflanzen und unser Globus. Ich habe keine Lösung …
Aber die Frage, die sich allen Ernstes stellt: Ist es zu spät ob der riesigen Mengen Plastikmülls? Laufen wir sehenden Auges gegen die Wand? Wenn nicht jetzt, wann reißen wir das Ruder herum? Es wird steil auf der Talfahrt …

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