Es war Merkels Abschiedsbesuch, ihr letztes Mal als Kanzlerin im Weißen Haus. Und es war, wie sie betonte, trotzdem vor allem ein Arbeitsbesuch. Es gab viel zu besprechen, von der umstrittenen Ostseepipeline Nordstream 2 über Afghanistan bis hin zum Umgang mit China.

Die Jüngere geht nun in Rente, der Ältere steht am Beginn seiner Amtszeit. 

Joe Biden hat wieder die Führung in der freien Welt übernommen.

Die Spekulationen gehen weiter … War Amtsvorgänger Trump nur eine Marionette Putins?

Der britische „Guardian“ erhielt Einblick in brisante russische Dokumente (welt.de): Sie sollen beweisen, wie früh sich der Kreml bereits entschieden hatte, die US-Wahl von 2016 zu manipulieren. Doch noch gibt es keine Garantie für die Echtheit der Papiere.

Experten waren lange davon ausgegangen, dass das vornehmliche Ziel Moskaus war, Hillary Clinton zu verhindern, die für ihre putinkritische Haltung bekannt war. 

Vieles scheint solche Befürchtungen zu bestätigen: Die Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller förderten immer neue Hinweise zutage, dass Trumps Wahlkampfteam 2016 Kontakte zu Personen pflegte, die mit der russischen Führung in Verbindung standen. Und es ist nach wie vor offen, ob Putin etwas gegen Trump in der Hand hatte, das sich aus den Geschäftsaktivitäten der Trump-Unternehmensgruppe in Russland ergab.

Fragen wirft zudem Trumps Verhalten bei Begegnungen mit Putin auf. So trafen sich beide beim G20-Gipfel im November in Buenos Aires zu einem Gespräch, ohne dass von US-Seite ein Übersetzer oder Mitarbeiter des Präsidenten zugegen waren (tagesschau.de, 06.02.2019).

Wie sehr entsprach Trumps Handeln russischen Interessen? Zupassgekommen sein dürfte Moskau Trumps Umgang mit den Verbündeten der USA, insbesondere mit der NATO, die die russische Führung als Gefahr für die nationale Sicherheit ansieht. Indem Trump das Verteidigungsbündis als überholt bezeichnete, stieß er die Alliierten vor den Kopf. Während die Vorgängerregierungen nur leise auf das Missverhältnis zwischen den USA und den anderen NATO-Staaten bei der Finanzierung des Bündnisses hinwiesen, kritisierte Trump das scharf.

Und am Ende der Trump-Ära die Prozesslawine gegen das Wahlergebnis: zum überwiegenden Teil ohne jegliche Vernunft, man warf Geld mit vollen Händen zum Fenster raus. Infantiles Gehabe eines schlechten Verlierers? Wie weit hat Putin Trump wirklich kontrolliert? Vielleicht gar erpresst?

Man kommt nicht ganz um den Gedanken herum, dass Trump dem russischen Präsidenten eine zweite Amtszeit „schuldete“.

Russland hat sich bei der US-Wahl im November nach Ansicht der amerikanischen Geheimdienste für den damaligen Präsidenten Donald Trump eingesetzt und sich bemüht, dessen Herausforderer Joe Biden zu schaden.

Im Bericht des US-Geheimdienstes heißt es, Russland habe sich 2020 auf Desinformation konzentriert, sich aber im Gegensatz zur Wahl 2016 nicht darum bemüht, die Wahlinfrastruktur direkt zu untergraben (zdf.de, 17.03.2021). Es wurde diesmal keine Abstimmung verhindert, keine Wahlmaschinen gehackt und auch keine Ergebnisse manipuliert.

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