Warum feiern wir Weihnachten? Wo kommt das her? Ein kurzer Blick auf die Geschichte:
Von alters her hatte der 25. Dezember eine herausragende Bedeutung. So galt er in den antiken Kulturen als Tag der Sonnenwende: Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert. Bei den alten Ägyptern hingegen wurde mit dem Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag gelegt. Auch die feierlichen Sarturnalien zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes, fanden bei den Römern an diesem Tag statt.
Laut der Heiligen Schrift hat auch Christus sich selbst das „Licht der Welt“ (Joh. 8,12) genannt, der als das „Wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet“ (Joh. 1,9) in diese Welt gekommen sei. Seither symbolisiert Weihnachten den Geburtstag von Jesus Christus, die Wintersonnenwende der Weltgeschichte, die in allen Auf- und Niedergängen der Geschichte die Gewissheit gibt, dass die dunklen Mächte der Finsternis keine endgültige Macht besitzen. Schließlich setzte es Papst Liberius im Jahre 354 durch. Zum Dogma (Glaubenssatz) wurde es auf dem 2. Konzil von Konstantinopel im Jahr 381 unter Kaiser Theodosius erklärt.
In Deutschland setzte sich der Brauch und die Tradition, Weihnachten vergleichbar dem heutigen Fest zu feiern, etwa im Laufe des 7. und 8. Jahrhunderts nach Christus durch. Der Begriff Weihnachten geht dabei auf die Bedeutung heiliger und geweihter Nächte zurück. Im früheren Mittelhochdeutschen hieß die passende Redewendung dazu: „Ze den wihen nahten“ (weihnachtszeit.net).
Dass Weihnachten deutlich älter ist als das Christentum selbst, belegen etliche Querverweise. Viele Analogien finden sich sogar in der wahren Weihnachtsgeschichte. Einer der vielen Ursprünge zeigt nach Ägypten. Bereits die alten Ägypter feierten in den kürzesten und dunkelsten Tagen des Jahres die Wintersonnenwende, seinerzeit als Sonnenkult zu Ehren des Sonnengottes Re oder Ra.
Der Tag, ab dem die Nächte wieder kürzer und die Tage wieder länger werden, war schon immer von großer Bedeutung für viele Gemeinschaften, Kulte und Religionen. Die Römer beispielsweise feierten schon lange vor Christus gegen Ende Dezember das Fest zu Ehren ihres Sonnengottes Sol. Und bei Germanen, Balten sowie Skandinaviern feierte man zur selben Zeit das Julfest.
Seit wann Menschen an Weihnachten Bäume aufstellen und sie schmücken, ist unklar. Schon in der Antike wurden die Häuser zum Jahreswechsel mit Zweigen geschmückt, im europäischen Brauchtum ist das aber nicht nur an Weihnachten üblich: Im Frühjahr werden Maibäume aufgestellt, zum Richtfest eines neuen Hauses wird ein kleiner Baum auf das Dach gestellt. Im Mittelalter gedachten manche Kirchen an Weihnachten auch der Erschaffung des Menschen: Im Paradies stand, so die biblische Erzählung, der „Baum der Erkenntnis“. Von ihm sollten Adam und Eva nicht essen – taten es aber trotzdem und wurden aus dem Paradies vertrieben. Das stellte man im Rahmen eines Theaterspiels im Mittelalter nach. Möglicherweise hat der Christbaum auch hier seine Wurzeln. Sicher jedoch ist: Ein Kupferstich von Lucas Cranach dem Älteren aus dem Jahr 1509 zeigt einen geschmückten Weihnachtsbaum – spätestens damals musste der geschmückte Baum also schon zum Brauchtum gehört haben. Populär wurde dieser Brauch jedoch erst im 19. Jahrhundert, langsam verbreitete sich der Weihnachtsbaum von Deutschland und Österreich aus auch in andere Länder und Kontinente.