Der Independence Day, auch Fourth of July, ist der Nationalfeiertag der Vereinigten Staaten von Amerika, welcher jedes Jahr am 4. Juli begangen wird.
Er erinnert an die Ratifizierung der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten durch den Kontinentalkongress am 4. Juli 1776. An jenem Tag wurden die ehemals britischen dreizehn Kolonien erstmals in einem offiziellen Dokument als „Vereinigte Staaten von Amerika“ (wikipedia.org) bezeichnet. Obwohl die rechtliche Grundlage der Vereinigten Staaten erst mit der Ratifizierung der noch heute gültigen US-Verfassung von 1787 am 21. Juni 1788 entstand, wird bereits der 4. Juli 1776 als Akt der Staatsgründung angesehen.
Mitten in der sich zuspitzenden Corona-Krise hat US-Präsident Donald Trump Feiern zum Unabhängigkeitstag für düstere und polarisierende Botschaften genutzt. Trump holte in einer Ansprache an die Nation gegen Demonstranten und Gegner aus – wie bereits am Vorabend des traditionell unpolitischen Feiertags.
Sorgen vor neuen COVID-19-Ansteckungen zum Trotz verzichtete Trump nicht auf die üppigen Feierlichkeiten in der US-Hauptstadt. Auf eine militärische Flugschau folgte ein gewaltiges Feuerwerk. Die Mehrheit der Gäste im Garten des Weißen Hauses trug keine Maske (t-online.de).
Die lokalen Behörden in Washington warnten zuvor vor einer Massenveranstaltung. Die US-Hauptstadt hat infolge des Virus über 550 Tote (Stand: 05.07.2020) zu beklagen; die Stadt hat etwa so viele Einwohner wie Frankfurt am Main (65 Tote). Sie hoffe auf das „Urteilsvermögen der Bürger“ (welt.de), sagte Washingtons Bürgermeisterin Muriel Bowser bereits am Donnerstag.
Trumps Rede an diesem 4. Juli ist ein weiterer trauriger Höhepunkt. Statt das Land zu einen, sät Trump Zwietracht. Statt an diesem Unabhängigkeitstag für Konsens zu werben, vertieft er die politischen Gräben.
Die Debatte über Rassismus und den Umgang mit dem Erbe der Sklaverei sorgt in den USA derzeit für Kontroversen.
US-Präsident Trump hat seine Rede zum Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten für einen Rundumschlag gegen seine politischen Gegner genutzt. „Wir sind dabei, die radikale Linke, die Marxisten, die Anarchisten, die Agitatoren und die Plünderer zu besiegen“, sagte er bei einer Zeremonie im Garten des Weißen Hauses (stern.de). Zudem wandte er sich gegen Medien, „die ihre Gegner zu Unrecht beschuldigen, rassistisch zu sein“.
In den Vereinigten Staaten hat die Zahl der täglichen Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus einen neuen Höchststand erreicht. Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom 03.07.2020 57.683 neue Infektionen registriert. Damit wurden insgesamt bereits 2,79 Millionen Ansteckungen in den Vereinigten Staaten nachgewiesen.
Was stellt Trump sich vor? Wie soll Amerikas nähere Zukunft aussehen?!
Nach Berechnung von US-Medien haben mindestens 20 Staaten infolge der rapide steigenden Infektionszahlen die phasenweise Wiedereröffnung der Wirtschaft gebremst, pausiert oder Lockerungen gar zurückgenommen. Insgesamt wurden in den USA seit Beginn der Pandemie mehr als 2,7 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins hervorgeht. Fast 130.000 Menschen starben an oder mit dem Virus (md.de 03.07.2020).
Die Lage scheint zunehmend außer Kontrolle. Er hoffe, das Virus werde irgendwann „von selbst verschwinden“, sagte Trump kürzlich.
Eine starke Wirtschaft war immer sein Vorzeigeprojekt. Jetzt machen große Konzerne wie Apple und McDonalds Filialen dicht, kleine Unternehmer leiden im ganzen Land, trotz Soforthilfen und Konjunkturpaketen. Die Misere des amerikanischen Gesundheitssystems tritt offen zutage, und die Pandemie hat eine Massenarbeitslosigkeit ausgelöst, von der sich das Land kaum bzw. nur langsam erholt.
Das Außenhandelsdefizit steigt und steigt (handelsblatt.com) – was das Gegenteil dessen ist, was Trump 2016 versprochen hat.