Der Fluss rauscht bergab,

immer schneller, tosend.

Unbeugsam bahnt er sich

seinen Weg ins Tal.

Hat er ein Ziel?

Oder ist es ihm vorbestimmt,

hinunter zu rauschen?!

Sieh ihn dir an …

Der alte Mann sagt

schon lange nichts mehr.

Warum auch, keiner hört zu.

Zwei Jahre lang lernen

wir das Sprechen, um

anschließend mit Fünfzig

das Schweigen zu lernen.

Was läuft hier schief?!

Flügelkämpfe der Parteien,

es geht einem auf die Nerven.

Fundis, Realos, Freaks,

wie sie sich alle auch nennen.

Harmonie gilt es anzustreben,

wir wollen keinen Streit!

Vertragt euch, Kinder!

So heißt es seit alter Zeit.

Worin liegt das Wesen der Demokratie?

Ist es wahrhaftig dieser Einklang?

Dieser tägliche Einheitsbrei,

Allgemeinplätzchen, sie machen

uns träge, ja, lassen uns verblöden.

Klartext reden heißt „Kante bieten“,

nicht alles abnicken,

des lieben Friedens Willen.

Besinnen wir uns auf den Alten,

sein Name war Heraklit,

Der Krieg sei „der Vater aller Dinge“,

postulierte er seinerzeit. Zu Recht!

Harmonie klingt wie „Friede, Freude,

Eierkuchen“, schön nicht?!

Es ist in Wahrheit ein Spannungs-

verhältnis, ein Krieg, höre zu!

Der ist unersättlich, will täglich gefüttert

werden, schlaft nicht ein!

Nur wenn Kräfte sich aneinander

reiben, schreiten wir fort.

Dein Schwert ist das Wort,

die Klinge heißt „Argument“.

Pflege die Demokratie,

denn sie ist wertvoll.

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