Liebe Hunde,
was sich die Menschen alles einfallen lassen. Sie glauben alles über uns zu wissen und wollen uns einreden, dass wir schön artig sein sollen. Und sie? Haben sie sich im Spiegel angeschaut? Lauter kläffende Köter! Das sind die meisten Zweibeiner und wenn ihnen etwas nicht passt, bellen sie wie wir und greifen an. Und diese aggressiven Gestalten wollen uns die guten Manieren beibringen? Das finde ich eher deplatziert. Warum sollen wir auf das Kommando „Sitz“ unsere Arschbacken belasten anstatt überall zu schnüffeln? Viele Herren, die im wahren Leben nur schleichende Gestalten sind, wollen Macht zeigen und die üben sie auf uns aus. Um jede Art von Widerstand abzuwenden, schicken sie uns in die Hundeschule und glauben, uns mit Leckereien in Waschlappen verwandeln zu können. Irrtum, es ist wie bei den Zweibeinern – der Eine sind folgsam, der Andere pfeift auf gute Manieren und zieht die Freiheit vor. Klar, es ist immer von Vorteil etwas zu lernen. Wenn wir eine gute Komödie spielen, können wir unsere Bosse ruhig stellen und das zählt, um ein ruhige Existenz zu haben.Ich bin der Meinung, dass die Rollen in der Hundeschule umgekehrt sein sollten – Frauchen und Herrschen würde es gut tun, nach Kommando zu funktionieren. Zuerst geht es um den Umgang mit den anderen Lebensgenossen. Respekt bleibt immer auf der Strecke, böse Anspielungen bekommen immer mehr die Oberhand und das ist Gift. Die Menschen haben sich nicht im Griff und was sie von den Hunden verlangen, ist bei ihnen nicht vorhanden. Es geht vor allem immer nur um den Profit, egal ob man andere in das Elend stupst und wie im Dschungel glaubt jeder, um sein Überleben kämpfen zu müssen. Begehen Hunde so viele Morde wie die Menschen? Haben sie Kriege angezettelt? Deshalb frage ich mich als frei denkender Hund, ob sie überhaupt ein Recht haben, uns zu diktieren wohin es gehen soll? Klar, auch ihre Kinder schicken sie in die Schule, aber damit erlangen sie andere Vorteile als wir. Bei ihnen geht es darum, einmal genug Geld zu verdienen, um den Konsum anzukurbeln und bei uns: unsere Alten milde zu stimmen. Wenn wir uns nicht beugen, können wir durchaus verbannt werden – ab ins Tierheim oder ins Hunde-KZ.
Im Grunde genommen verläuft die Schule nicht anders als bei den Menschen. Es geht darum, uns mehr oder weniger ruhig zu stellen… „Du bist ein lieber Hund!“ Auch die Kinder werden gestreichelt, wenn sie ihre Lektion gut verstanden haben und mit einem Leckerchen belohnt. Das tun sie auch bei uns und wir fallen immer darauf ein. Das stimmt mich ziemlich traurig, zu erfahren, dass der Bauch sich so bestechen lässt und was wir dafür leisten müssen, steht nicht im Verhältnis dazu. Wir geben allmählich unsere Persönlichkeit auf und sind nur noch gelenkte Automaten. Einmal wieder sollen wir exakt das nachmachen, was die Menschen uns vorspielen: die totale Ergebenheit. Ich verstehe nicht, was dabei gut sein soll. Wären die großen Errungenschaften entstanden, wenn es nur solche Wesen gegeben hätten? Ja, die Menschen wollen immer mehr den Hunden ähneln, die Unabhängigkeit einer Katze ist ihnen suspekt. Hunde, wie können viel von unseren Feinden lernen! Ab in die Katzenschule!
//pm
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