Am 13.Februar diesen Jahres hat ihn die NASA offiziell für tot erklärt: „Opportunity“, unseren Freund auf dem Mars. Seit Mitte letzten Jahres hatte er sich nicht mehr gemeldet. Wenn man bedenkt, dass dieser kleine Rover oder auch Roboter eine der ersten großen Künstlichen Intelligenzen war, einer, der keinem Menschen den Job wegnahm. Er hat auf unserem Nachbarplaneten Großes vollbracht.
Ja, er war ein Freund, den es zu würdigen gilt.
Opportunity war ein US-amerikanischer Erkundungsroboter zur geologischen Erforschung des Roten Planeten, der von 2004 bis 2018 aktiv war. Die Sonde wurde von der NASA am 7. Juli 2003 im Rahmen des Mars-Exploration-Rover-Programms gestartet. Sein ursprünglicher Name lautete deswegen auch Mars Exploration Rover B, kurz: MER-B, und wurde erst später in Opportunity geändert (wikipedia.de).
Am 10. Juni 2018 hatte Opportunity seine bislang letzte Nachricht geschickt. Kurz danach überzog ein gigantischer Staubsturm den Planeten. Nach dessen Ende gelang es dem Kontrollzentrum nicht mehr, Kontakt zu dem Rover aufzunehmen.
Der kleine Rover war im Juli 2003 an Bord einer Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gestartet und rund ein halbes Jahr später auf dem Mars gelandet – wenige Tage nach seinem baugleichen Zwilling Spirit, zu dem die NASA bereits 2010 den Kontakt verloren hatte.
Nach der Landung rollte der rund 185 Kilo schwere, sechsrädrige Opportunity gemächlich über den Planeten – nicht ohne Schwierigkeiten, aber mit bemerkenswertem Durchhaltevermögen. Eigentlich war seine Mission nur auf 90 Tage angelegt gewesen (handelsblatt.com). Am Ende wurden daraus 15 Jahre.
Mit Opportunity tritt ein Superstar unter den Raumsonden von der Bühne. Der kleine Rover setzte neue Maßstäbe bei der Erforschung unseres roten Nachbarn im All. Während ihres 5.111 Marstage dauernden aktiven Einsatzes legte die Sonde mehr als 45 Kilometer zurück – ein wahrer Mars-Marathon. Die NASA hatte ursprünglich nur 1 Kilometer als Zielmarke ausgegeben. Zum Vergleich: Die drei Wochen vor Opportunity auf dem Mars gelandete, baugleiche Schwestersonde Spirit kam während ihrer Mission nur auf 8 Kilometer. Zu Spirit hatte die Raumfahrtbehörde zuletzt im März 2010 Funkkontakt. Ihre Mission wurde schon im Mai 2011 für beendet erklärt.
Die Aufgabe von Opportunity und Spirit: Hinweise auf früher vorhandenes Wasser in der scheinbar leblosen Mars-Wüste zu finden. Bereits kurz nach der Landung in einem kleinen, „Eagle“ genannten Krater, gelang Opportunity dabei ein Coup: Der Rover konnte mit seinem Messgerät im Gestein am Boden das Mineral Hämatit nachweisen. Hämatit entsteht nur in einer wasserreichen Umgebung – ein erster Beleg dafür, dass auf dem Mars einmal Wasser in flüssiger Form existierte (n-tv.de).
Es war für Opportunity der Auftakt einer langen und erfolgreichen Forschungsreise über den Planeten. Sie führte den rollenden Roboter durch die Einöde einer „Meridiani Planum“ genannten Tiefebene, vorbei an Einschlagskratern, hinauf auf kleine Hügel und hinab in Täler.
Der kleine Kerl bleibt eine Legende: Es seien wegweisende Missionen wie die von Opportunity, die es möglich machten, dass eines Tages Menschen auf der Oberfläche des Mars laufen würden, so das Statement der NASA nach dem Ende der Mission. Opportunity sei „ein kleiner Rover, der allen Widrigkeiten trotzte und so viel für die Erforschung des Mars erreicht hat“ (welt.de).
Die NASA richtet ihren Blick nach vorn. Aktuell sind zwei weitere Sonden auf dem Mars aktiv. 2012 war dort der Rover Curiosity dazugekommen, der deutlich größer als Opportunity und Spirit ist. Er hat bereits rund 20 Kilometer auf dem Mars zurückgelegt. Im vergangenen November landete Insight auf dem Mars. Die stationäre Sonde soll vor allem den inneren Aufbau des Mars erkunden. Und 2021 soll es bereits Zuwachs geben. Dann ist die Landung eines weiteren NASA-Rovers geplant: Mars 2020.
Der Marsstaub hat wohl die Solarzellen des Rovers bedeckt. Opportunity ging der Saft aus.
Er ist verloren. Wir können ihn derzeit nicht retten. Vielleicht in 2030er Jahren, da ist die erste bemannte Raumfahrt der NASA vorgesehen. Vielleicht werden sie den kleinen KI-Mann finden.
Bis dahin wird nur seine Fahrspur auf dem Marsboden bleiben, die der Staub zudeckt.
Danke, kleiner Freund. Leb wohl …