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Hört mal, eine klare Sache ist das. Vor 10.000 Jahren gab es im Kaukasus einen Defekt und die Nachkommen dieses Menschen, sind nicht mehr allergisch auf Milchprodukte und Laktose. Na also. Radieren wir also alles weg und manipulieren mal die DNA. Einfach was eingepflanzt und der Ertrag geht ins Unermessliche, bei Getreideprodukten und Gemüse hat´s ja auch funktioniert. Was liegt näher, als dem ganzen Ernährungsdilemma der viel zu vielen Menschen auf diesem Planten eine klare Richtung zu geben? Erstens sortieren wir dann die fehlerhaften Exemplare aus und somit wären die Kosten für Behinderte und deren Pflege erledigt und zweitens gibt´s nur noch schöne und schlaue Menschen. Die ganzen Fördergelder für Kurse oder das Durchschleppen von Dummen durch die Gesellschaft, wäre auch abgeschafft. So wie die Kaukasus-Katzen ihren Schwanz verloren haben, so verlieren wir überflüssiges, krankes Material, dass sowieso nur Geld kostet, was niemand hat.

Also: Produktivität der pflanzlichen Nahrung steigern, Tiere werden ebenfalls genverändert, alles kein Problem. Was bei Schafen ging, geht auch bei Rindern, bei Hühnern, bei Puten, bei Wild, bei Fisch usw. – alles eine Frage der richtigen Gene. Wenn es dann nur schlaue, resistente und gut gebaute Menschen gibt, feilen wir ein wenig an den Vererbungsgenen und schaffen – je nach Bedarf – entweder mehr Mann oder mehr Frau (je nachdem wie die so wegsterben). XX oder XY ist dann kein Zufall mehr sondern glasklare Zucht und die Zwitter, Shemales oder sonstige Abarten verschwinden von der Bildfläche. Was für eine super Idee! Es könnte so einfach sein und stellen sie sich vor, die ganzen Behinderten und Kranken sind einfach nicht mehr da. Welche Freiheit und wie viel Zeit wir plötzlich hätten? Arbeitsplätze, die frei werden würden, mehr Zeit für sinnvolle Dinge und auch die Psychocouch hätte ausgedient. Die Suchtkliniken sind leer, schließlich haben wir es mit schlauen, perfekten Leuten zu tun, die bestens erlesen und vorselektiert sind. Im Laufe der Zeit verändert sich das Erbgut ganz automatisch und – da es keine Defekte mehr gibt – wächst die ideale Gesellschaft heran. Genügend Lebensmittel rund um den Erdball gibt´s dann und Krieg braucht auch niemand mehr. Es könnte so einfach sein. Sagen sie mal? Wo liegt hier eigentlich der Haken?

 

© Petra M. Jansen

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Ein Gedanke zu „Mutanten-Spermien

  1. Die Hybris der Menschen ist grenzenlos und zugleich banal. Man könnte auch sagen: mit dem Experiment „aufrecht gehende, denkende Säugetiere“ hat die Natur sich in eine Sackgasse manövriert. Wir werden früher oder später abgelöst werden von anderen Arten. Das wird zwar noch dauern und wir werden es nicht mehr selbst „erleben“ können, aber in der Zwischenzeit sollten wir nicht aufgeben und unser Bestes im Sinne einer wahren Humanitas versuchen.

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