Banken prägen unser tägliches Leben. Private und öffentliche Banken, Genossenschaftsbanken, Sparkassen, Bundesbank, Landesbank, Postbank und einige andere. Sie verwalten unser Geld, arbeiten damit. Erste Aufgabe ist es, das Geld zu vermehren. Manche Banker verzocken das ihnen anvertraute Geld. Ohnmächtig muss man zusehen, wie die über teilweise Jahrzehnte angesparte Kohle innerhalb kurzer Zeit auf ein Minimum herabschmilzt. Beratungsfehler, Bankenaufsicht: nur Schlagwörter! Wirklich ändern tut sich nichts. Ja, und die globale Wirtschaft fordert ihren Tribut: Die Pleite der Lehman Brothers rief 2008 die letzte Wirtschaftskrise hervor. Bad Banks entstanden, Aufkauf wertloser Wertpapiere und ähnliches ist deren Geschäft. Irgendwer hat im Zusammenhang mit der Europäischen Zentralbank einmal gesagt, das Bankenwesen sei die „Vierte Gewalt im Staat“ neben Legislative, Judikative und Exekutive. Da ist etwas dran, wenn derjenige es auch anders gemeint hat.
Die Banken: Die Fugger in Augsburg, die Medici in Florenz. Die eigentlichen Anfänge dürften im Mittelalter liegen. Zu den Zeiten hat man den Juden den Zugang zu den Zünften verweigert. Um nicht am Hungertuch nagen zu müssen, stieg man ins Geldgeschäft ein, verlieh Geld gegen Zinsen. Im letzten Jahrhundert verfolgten die Nazis die Juden. Hass, gespeist vom Neid der Proleten auf ein Volk mit Bildung und Reichtum. Nach 1945 war es in den sowjetischen Satellitenstaaten nicht anders: Objekt der Verfolgung waren die Kapitalisten. Man hat sie ausgegrenzt, gepeinigt und enteignet. Unter beiden Regimen wurden, angeblich im Namen der Gerechtigkeit, über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte aufgebaute Vermögen zerschlagen und unter der „misera plebs“ verteilt. Die politischen Kasten hatten den Geldadel zerschlagen oder zumindest versucht, dies zu tun. Geld ist Macht, und das passt manchen nicht ins Konzept.
Es gibt viele Bücher über das Thema, wie man an der Börse richtig spekuliert oder mit Aktien zum Millionär wird. Unter anderem André Kostolany, einer der Börsenpäpste, sagte einmal, dass Spekulieren an der Börse recht einfach sei, wenn man das System einmal verstanden habe. Die Kunst ist lediglich, bei einer Vielzahl von Aktien- und Wertpapiergeschäften den Überblick zu behalten und auf Kursschwankungen rechtzeitig zu reagieren. „Millionär werden leicht gemacht!“. Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Aber es steckt hinter dem Ganzen eine erschreckende Wahrheit: Die Banken nehmen uns dieses lästige Geschäft ab. Gegen Zahlung von Gebühren und geringe Zinsen. Freut es doch jeden Kleinsparer, wenn er mit seinem Fonds 50,– Euro in diesem Jahr „gutgemacht“ hat. Zocken an der Börse hätte vielleicht Tausende gebracht, aber das ist viel zu kompliziert für Unsereinen. Und nicht gewollt! Wo kämen wir hin, wenn ein Großteil der Bevölkerung Millionen im Jahr scheffeln würde?! Das würde zum einen unser Finanz- und Wirtschaftssystem nicht verkraften, zum anderen würden die Machtverhältnisse nicht unerheblich verschoben. Der Kapitalismus braucht das Bankensystem zum Erhalt der gegenwärtigen Wirtschaftordnung. Dem Bürger/der Bürgerin muss es gutgehen, kleine Zinsen auf das Sparguthaben sollen die Inflation ein wenig abfedern. Das ist so, mehr wäre nicht gut! Zu viele Reiche und deren Macht machen das Land unregierbar! Und so erfüllt die „Vierte Gewalt im Staat“ ihre Funktion: nämlich das Geld an die richtigen Stellen zu kanalisieren.
Ein kleiner Ausblick in Stilblüten und wie man so richtig „den Bock zum Gärtner“ macht: Wer größere Summen auf dem Bankkonto hat, zahlt Strafzinsen, weil das Geld nicht im Umlauf ist. Ein zum Teil in Anspruch genommener Dispositionskredit bedeutet folgendes: Man zahlt Zinsen für die Inanspruchnahme dessen und für den anderen, nicht in Anspruch genommenen Teil, Gebühren für die Zurverfügungstellung des Disporahmens. Der Basiszinssatz ist negativ, Verzugszinsen der Gläubiger schrumpfen. Triebe man diese Entwicklung auf die Spitze, müsste ein Gläubiger seinem Schuldner noch Geld bezahlen für die Tatsache, dass ihm Letzterer Geld schuldet. Ja, und für die Aufnahme von Kredite bekäme man auch noch etwas dazu (keine Angst: soweit wird es nicht kommen!).
Vorbei die Zeiten, in welchen man für die Überlassung von Knete als Entgelt Zinsen bekam: der Sparer von der Bank, diese vom Kreditnehmer. Das wäre in heutigen Zeiten viel zu einfach!