Ein Spross war er, so erzählen die Alten,

Auf felsigem Boden ausbreitend seine Wurzeln.

Stark, mit großer Zukunft!

Bevorstehende Epochen reicher Nahrung

Für Geist und Seele des Menschen.

Im Herbst zur Ernte strömten herbei

Die Massen, bereit zur großen Ernte.

Yggdrasil, Hüne des Wortes!

Reich mit Früchten beschenkt er die Sammler.

Über viele Zeitalter, unermesslich …

 

Zu Babel am Euphrat begann der Mensch

zu züchten den Baum, ihn zu vermehren.

Die Früchte, die gepflückt, nicht mehr gleich denen

Aus Zeiten der Alten, alles neu erdichtet,

Verschieden in Klang und Melodie.

 

Höre, Mensch! Achte den Baum!

Vernachlässigt ist er, in Wuchs und Frucht!

Längst sind karg die Ernten, licht das Blätterdach.

Müßig geworden der Mensch, müde der Baum.

Lose Blätter trägt der Wind davon …

 

© Thomas Dietsch

 

 

 

 

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