Nur wer im Hier und Jetzt leben kann, wird den inneren Frieden und die Erfüllung finden nach denen sich jeder Mensch sehnt.
Die meiste Zeit unseres Lebens haben wir das unterschwellige Gefühl dass noch etwas fehlt im Leben. Dass es noch nicht perfekt sei. Doch woher kommt dieses universelle Gefühl das jeder kennt, und wie schaffen wir es wirklich glücklich und erfüllt zu leben?
Als der Schriftsteller Aldous Huxley 1932 einen „morbiden Kult des Infantilen“ beklagte, galt das harsche Urteil der Literatur des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts. Huxley, dessen „Schöne neue Welt“ im selben Jahr erschien, wetterte gegen Berufskollegen – gegen William Wordsworth, Charles Dickens und James Matthew Barrie, den Schöpfer von „Peter Pan“. Überall entdeckte der Aufklärer Huxley, was er als unwürdigen Mummenschanz verurteilte: „Babys in mittleren Jahren“ (nzz.ch). Heute sind wir klüger und wissen: Huxley hat untertrieben. Wir müssen gar nicht in Bücher schauen, um solche volljährigen Babys zu sehen.
Der mehrheitliche Wille der Bevölkerung, alles beim Alten zu lassen und dieselben Parteien immer wieder in dieselbe Verantwortung zu schicken … Merkwürdig!
Zum Beispiel Digitalisierung: Eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt glaubt ernstlich, eine Infrastruktur, welche auf dem Kupferdraht der 1980er beruht, genüge für die Zukunft. Kuscheln in der Gegenwart. Wie soll das weitergehen?!
Unser Verstand kennt nur die Vergangenheit. Alles was in ihm gespeichert ist, ist Vergangenheit. Aus evolutionärer Sichtweise ist die Hauptaufgabe unseres weiterentwickelten Verstandes das Projizieren in die Zukunft. Wir nehmen Erfahrungswerte aus der Vergangenheit und berechnen daraus wie sich die Zukunft vermutlich entwickeln wird. „Kumpel PC“ grüßt herzlich …
Wenn man im Hier und Jetzt ist löst man sich aus dem Griff seiner Gedanken. Man ist nicht mehr länger das Blatt im Wind, das den Gezeiten ausgeliefert ist und sich von jedem Gedanken mitreißen lässt, sondern ist viel mehr die einzige Konstante in unserem sich ständig verändernden Universum.
Angst vor der Zukunft? Oder schlichtweg die Faulheit, sich seinen Gedanken bzw. der Zukunft zu stellen. Was treibt diese Gesellschaft an?
Corona ist eine harte Probe. Geht es schon soweit, dass wir aus Angst vor einer ungewissen Zukunft lieber Leib und Leben riskieren und – früher brauchte man so etwas auch nicht – auf Masken und Sicherheitsabstand bewusst verzichten?! Unser Gehirn hat offensichtlich keinen Link mehr, welcher aus den Erfahrungen der Vergangenheit Parameter für die Zukunft errechnet. Zeit für ein Update? Die Evolution lehrt uns, wer sich sich nicht anpasst, stirbt aus …
„Revolution im Kopf“ (Bas Kast, Schriftsteller) statt Geblöke in den Straßen. Wir sind wie Kinder, lieben Überraschungen, solange sie nicht unsere Lebensumstände verändern. Der Floweffekt eines „Überraschungseis“ hält nicht lange an, dann legt man es beiseite. Es ist „gegessen“ …
„Wo das Infantile regiert, bleiben erwachsene Probleme liegen“ (nzz.ch).
Es kann doch nicht sein, dass die Hauptstadt Berlin sich einen offiziellen Wettbewerb zur Frage leistet, was schneller verfalle: Schulen oder Polizeidienststellen? Beide erfahren die Wonnen nachhaltiger Vernachlässigung.
Die Zeit rennt. „Carpe diem“ sagte schon Horaz in der Antike. Und es ist zehn nach zwölf …