B-Bürger, was seid Ihr für ein Volk!?

Stehen wir alle am Rande des Wahnsinns?

Marktgesteuerte, konsumsüchtige Individuen.

Zuviel ist nicht genug,

hamstern, als stünde der nächste Konsumwinter vor der Tür.

Beknackte tragen Waren Lkw-weise fort,

Produktionssklaven kommen nicht mehr hinterher.

Das Wort Gesellschaft steht im Duden,

genau wie Bruder und Schwester.

Längst war Ausverkauf,

bis zur letzten Großmutter.

Egomanen, Selbstverwirklicher ohne Ziel.

Regeln und Normen erzeugen Langeweile.

Es fehlt der Spaß, der entscheidende Kick.

Langfristig ist ein Fachbegriff,

Bildung ein Fremdwort.

Suhlen uns wie die Schweine

im warmen Brei der Oberflächlichkeit.

Begegnen Dir auch die vielen leeren Hüllen am Tag?!

Kaum zu sehen hinter der Phalanx der Statussymbole?

Bilderrahmen ohne Inhalt!

Hippes Gerede macht mich Kotzen.

Jeder ist so toll, wie er sich empfindet.

Gedanken der Anderen verschmutzen das Ego.

Wie fade ist der Mensch geworden,

dass er immer mehr Farbe benötigt?!

Zombies sind wie alte Musikinstrumente,

ausufernde Kakophonien

quälen Ohr und Nerven.

Immer schneller, höher, weiter

geht die Fahrt durch den Fasstunnel

nach unten, ohne Boden, ohne Netz.

Dunkelheit, wir braten alle im Höllenfeuer.

Mittlerweile zu blöde, den Turm zu bauen,

ist es noch schlimmer, in Sodom und Gomorrha.

Scheuklappenbehaftet glotzen wir

auf die neuen Heilsbringer und Rattenfänger.

Ignorieren den Moloch, der reichlich Ernte hält.

© Thomas Dietsch