Ostern … Ein zentrales Ereignis in der Christenwelt. Woher kommt das Wort Ostern, wie wird der Zeitpunkt festgelegt und was hat es mit dem Hasen und den Eiern auf sich?

Jesu Tod nach der Kreuzigung wird nicht als Ende, sondern als Neubeginn des Lebens gesehen. Das Leben siegt über Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht und die Liebe über den Hass. Der Osterhase kam erst sehr spät, um 1680, als volkstümlicher Brauch hinzu. 1682 wurde der Osterhase zum ersten Mal als Brauch erwähnt, in einer Dissertation eines Heidelberger Medizinprofessors (n-tv.de).

Die Osterzeit dauert 50 Tage bis Pfingsten. Nach Einführung des gregorianischen Kalenders (1582 durch Papst Gregor VIII.) einigte sich die westliche Kirche, Ostern am ersten Sonntag zu feiern, der dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn folgt.

Der Hase gilt als Sinnbild der Fruchtbarkeit (bis zu 20 Junge im Jahr) und wurde einst, vor allem auf österlichen Bildbroten (Spekulatius), zuweilen neben einem Ei abgebildet, weil auch dieses Zeichen der Fruchtbarkeit und Lebensfülle war. Hinzu kommt: In Byzanz war der Hase in der Tiersymbolik ein Symbol für Christus. Auch in der Mythologie existiert der Hase als Zeichen der Fruchtbarkeit: Sowohl der griechischen Liebesgöttin Aphrodite als auch der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara ist ein Hase als heiliges Tier zugeordnet.

Aus weltlicher Sicht galt der Gründonnerstag als Abgabe- und Zinstermin für Schuldner an die Gläubiger. Überliefert ist, dass die Schuldner mit Eiern und Hasen zahlten und dass der Schuldner bei Begleichung der Schulden ein freier Mann ist, der mit einem Hasen verglichen wurde, der nicht vom Hund gehetzt wird (ulrich-goepfert.de).

Die Menschheitsgeschichte ist sehr früh mit dem Ei verknüpft. Schon im alten Rom wurden Eier Verstorbenen ins Grab gelegt. Im Mittelalter – wie oben erwähnt – wurden dem Pachtherrn Eier als Sachleistung für gepachtetes Land überreicht („Zinsei“). Der Brauch, Eier zu bemalen und zu verschenken, kam wohl auf, weil es schon im Urchristentum ein Symbol für das Leben war. Seit dem 13. Jahrhundert gilt Rot als die Ostereifarbe im Westen. Rot steht für das Blut Jesu. In Osteuropa ist Gold die vorherrschende Farbe, die Kostbarkeit ausdrücken soll.

Als österlicher Eierbringer ist der Osterhase erst seit rund 300 Jahren bekannt. Der Brauch entstand im Elsaß, in der Pfalz und am Oberrhein. Erste Belege sind aus dem Jahr 1678 überliefert. Noch im 19. Jahrhundert war der Osterhase in vielen Gegenden unbekannt, vor allem auf dem Land.

Alles in allem: Weder im Deutschen, noch im Englischen ist die Herkunft des Wortes Ostern oder Easter eindeutig. Einige vermuten einen Zusammenhang zum Osten, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs. Die Bibel erzählt beispielsweise, dass das leere Grab Jesu „früh am Morgen, als eben die Sonne aufging“ (Markus 16,2) entdeckt wurde. Deshalb wurde die Morgenröte im frühen Christentum zum Symbol der Auferstehung und des Neuanfangs. Viele neue Christen ließen sich „bei Sonnenaufgang“ am Ostermorgen – althochdeutsch: „ostarun“ – taufen. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten: In der Osternacht und in den Gottesdiensten am Ostermorgen finden auch heute noch regelmäßig Taufen statt.

Letzten Endes ist es heidnischen Ursprüngen zu verdanken, dass Christen die Kreuzigung, den Tod und die Auferstehung Jesu, des Sohnes ihres Gottes, mit Schokoladenhasen, Osterküken und der Suche nach bemalten Hühnereiern feiern. Das hat mit Überlieferungen zu tun, die viel älter sind als unsere Religion. Schon lange vor Christus hat es um diese Zeit Feste gegeben. Das Frühlings-Äquinoktium, bei der Tag und Nacht genau 12 Stunden lang sind (wikipedia.de), war für fast alle alten Kulturen sehr wichtig, denn sie bezeichnet das Ende des Winters, der für die Menschen früher sehr hart und oft lebensbedrohlich war. Nun konnte man die Saat ausbringen, der Hunger hatte ein Ende. Und das wurde gefeiert.

Das alles bedeutet nicht, dass Ostern ein heidnisches Fest ist, aber es deutet darauf hin, dass das Osterfest einen historischen Hintergrund hat, der viel älter ist als der christliche Glaube. Als das Christentum die alten Religionen zu ersetzen begann (spin.de), wurden viele alte Traditionen zum Teil ganz bewusst übernommen, um den Menschen die neue Religion näher zu bringen. So sind viele alte Kirchen auf uralten Kultplätzen erbaut worden und so mancher kirchliche Festtag findet zeitgleich mit den Festen der alten Religionen statt.

Frohe Ostern!

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