Liebe Freier,

 

Pierre MathiasMensch seid ihr arm dran, in den Puff gehen zu müssen, um euch einen runter zu holen! Ärmer aber sind die Frauen – ich nenne sie bewusst nicht Nutten – die euch diesen Dienst gegen Bezahlung erweisen. Besser das, als kleine Mädchen im Park oder am Waldrand zu vernaschen und möglicherweise zu ermorden. Wenn es so wäre, müssten die Dirnen höchst respektiert werden und das tue ich, weil ich sie einfach als Menschen betrachte. Sie üben den ältesten Beruf der Welt aus, keine leichte Kost, sie kostet viel Überwindung! Sie als leichte Mädchen zu betrachten, finde ich deswegen völlig unangebracht, denn sie werden nicht nur von euch Freiern missbraucht, oft auch von ihren Freunden, die man Zuhälter nennt und ausgepresst wie Zitronen landen sie dann in der Gosse. Krank, ausgetrocknet, seelisch vergewaltigt, verspottet! Von euch ausgegrenzt, liebe Freier! Seid ihr nicht die Sprosse des Bürgertums und – von dieser Warte aus – Apostel der guten Sitten? Ihr spielt die guten Väter, die fürsorglichen Söhne, die treuen Ehemänner und seid im Grunde genommen nur Ausbeuter, feige Hunde, die sich hinter einer Fassade der guten Sitten verstecken. Ihr habt nicht einmal den Mut, offen das zu sein was ihr wirklich seid: dämliche Schweine und deswegen missachte ich euch!

 

Könnt ihr euch vorstellen, was diese Frauen empfinden, wenn ihr sie mit euren dicken Leibern fast erstickt? Und wenn es nicht so recht klappt, soll es pervers werden. Nur um euch das Gefühl zu vermitteln, dass ihr als Mannsbilder noch etwas zustande bekommt. Wenn nur der Schwanz das Sagen hätte, wären wir arm dran, liebe Freier! Habt ihr euch nicht die Frage gestellt, was es bedeuten kann, den Akt als mehr als eine Art Gymnastik zu betrachten? Was würde Vater Jahn dazu sagen? Wenn es wirklich zu einem Erguss kommt, dass nur weil ihr euch mehr oder weniger volllaufen lässt. Leute, ist das nicht das Zeichen einer geistigen Einsamkeit? Das ist euch schon bewusst, sonst würden sie von der erkauften Frau nicht verlangen, dass sie sagt, dass sie euch liebt und das finde ich schon makaber. Die Gefolterte soll Gefühle vormachen, die oft nur Hass sein können. Ja, es gibt auch Ausnahmen und es kann durchaus etwas entstehen, dass weit von dem Kommerz fern steht, aber wann kommt das schon vor?

 

Was können die Frauen anderes sagen, als dass sie ihren Beruf schätzen und dass sie diese Erotik brauchen, um sich zu verwirklichen. Was bleibt ihnen anderes übrig, um ihre Ehre zu bewahren? Manche von ihnen betrachten sich als Therapeutinnen und sehen in ihrem Gewerbe eine soziale Aufgabe – in vielen Fällen ist das auch der Fall. Viele Freier kommen einfach zu ihnen um sich auszusprechen und ihr Leid auszuschütten. Ein Zeichen, dass unsere Gesellschaft krank ist. Die Liebe wird oft als ein Makel betrachtet, wenn man damit ehrlicher umgehen würde, wäre viel Leid vermeidbar. Eine offene Sprache kann nicht geheimnisvoll sein, wie es die Liebe verlangen würde, aber sie ist eindeutig. Auch ich habe erotische Vorstellungen, werde von ihnen eingenommen, aber kann sie nur ausüben, wenn ich Liebe spüre! Sonst rührt sich nichts in der Lederhose. Liebe Freier, ich werde euch nicht abhalten können ins Bordell zu gehen, aber denkt bitte dran, die Frau die euch Lust vermitteln soll, zu respektieren. Sie nicht als Abfall zu betrachten. Damit tut ihr euch einen Gefallen, eure Würde zu erhalten!

//pm

Link zum Thema Prostitution:

http://de.wikipedia.org/wiki/Prostitution

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